Neuer Standort für «proSchuleost» an der Tellstrasse 10

  01.11.2023 Brennpunkt, Uttwil , Salmsach, Romanshorn

Über 230 LKWs mit Schulmöbeln und Secondhand-Material haben schon ein zweites Leben in Osteuropa gefunden. Der letzte Lastwagen voll in Charkiv, Ukraine. Der neue Sammel- und Lagerort des Vereins «pro Schule Ost» befindet sich neu in der alten Schreinerei Bösch in Amriswil.

Sie sind mit Leidenschaft und Tatkraft dabei, wenn es gilt, nicht mehr gebrauchte Schulmöbel weiterzugeben: Hans Jörg Länzlinger, Doris und Andreas Günter erzählen, wie eine nachhaltige Idee noch immer Sinn macht: «Wenn uns eine Schulgemeinde bittet, altes Mobiliar abzuholen (www.proschuleost.ch), ist Flexibilität gefragt und dann heisst es, Hand anlegen: Helferinnen und Helfer holen die Stühle, Pulte und sonstiges Schulmaterial ab und bringen alles an den Lagerort. Gefragt sind übrigens auch alte Laptops. Unser Lager befindet sich neu ab dem 1. September an der Tellstrasse 10 in Amriswil. Das vorherige Lager in Lengwil war zwar grösser, wurde aber einem anderen Zweck zugeführt. Jetzt sind wir froh, diesen neuen (Stand-)Ort gefunden zu haben, auch weil uns die Besitzerin ideell unterstützt», so Länzlinger. Er hat den langjährigen Präsidenten Martin Richard vor drei Jahren in diesem Amt abgelöst.

Teamleistung gefragt
Damit die alten Schulmöbel ihrem neuen Zweck in Osteuropa (Rumänien, Ukraine, Moldawien, Albanien und Bulgarien) zugeführt werden können, ist Teamleistung gefragt: «Unser Verein zählt etwa 200 Mitglieder, gegen 30 davon engagieren sich tatkräftig als Helfer und Helferinnen. Wenn das Material jeweils abgeholt, an der Tellstrasse 10 eingelagert und dann für den Weitertransport verladen werden muss, herrscht oft ein gutes Miteinander. Und alle sind überzeugt von diesem sinnvollen Tun: Es ist nachhaltig, weil ressourcenschonend und es bringt wirklich viel in den Ländern, in die unsere Transporte gehen. Vielleicht auch, weil die Empfänger spüren: Andere Menschen denken an uns. Und letztlich führen alle Investitionen in die Bildung zu positiven Veränderungen», ist Primarlehrer Andreas Günter überzeugt.

Überhaupt fühlen sich er und seine Frau Doris sehr verbunden mit Osteuropa, insbesondere mit schulischen Einrichtungen. So habe er kürzlich eine christliche Privatschule mit 1200 Kindern und Jugendlichen besucht und mit Freude gesehen, wie gut sie sich entwickelt habe: «Oft sind gerade sie wertvolle Impulsgeber für staatliche Bildungseinrichtungen.»

Secondhand-Material
Ungefähr 50 Lastwagen mit Secondhand-Material wurden bis jetzt nach Bulgarien verschickt. Das bildet das zweite Standbein des Vereins: Kleider und Schuhe, allerlei Küchengeräte und Spitex-Material holt ein bulgarischer Partner bei ihnen ab und verkauft oder verteilt es in seinem Heimatland. Dort unterhält er in 40 Shops dank guter Organisation gegen 100 Arbeitsplätze: «Mit dem Anteil an seinem Gewinn, den wir erhalten, unterstützen wir in diesem osteuropäischen Land weitere Projekte wie ein Obdachlosenheim und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.»
www.proschuleost.ch/

Markus Bösch
 


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